8000 Höhenmeter, 110 Kilometer, 25,6 Stunden, 2 Beine und 1 Ziel
Ultraläufer Hendrik Spöring von der LG Nordheide legte den zweiten von drei Grundsteinen für sein großes Ziel: Der Ultra Trail du Mont Blanc (UTMB) kommendes Jahr. Das ganze klingt normaler, als es ist, denn der UTMB ist einer der längsten Läufe der Welt. Um sich für diesen Lauf bewerben zu dürfen, müssen die Extremsportler drei Qualifikationsläufe absolviert haben.
Im Oktober letzten Jahres war Grundsteinlegung – Hendrik lief den 80 km langen Mountainman. Nun musste Spöring sich um 30 km steigern und die 110 Kilometer des Ultra Trail di Corsicas auf der französischen Insel Korsika bestreiten. Als wäre dies nicht genug, verläuft die Strecke über den 2.706 Meter hohen Monte Cinto und viele unlaufbare Geröllfelder. Insgesamt türmen sich den Athleten über 8000 Höhenmeter auf. Wie kann der Körper eine solche Belastung überstehen? Hendrik Spöring kennt die Antwort, er habe sich akribischer als die letzten Jahre auf die Höhenunterschiede vorbereitet. „Während des Winterurlaubs in den Alpen konnte ich die Berge zum Aufbautraining nutzen. Anschließend habe ich mit befreundeten Ultra-Marathonläufern viel in Schottland trainiert“, so der 24 jährige Ausnahmeathlet. Zusätzlich bereitete er sich mit Krafttraining auf die vielen Bergpassagen vor. Aufgrund der enormen Distanz wird der Ultra Trail di Corsica um Mitternacht gestartet. Dieses Jahr stellten sich 150 Sportler der Herausforderung, jedoch war lediglich die Hälfte jener ihr gewachsen.
Spöring arbeitete sich dank seiner akribischen Vorbereitung während der Anstiege im Feld nach vorne. Doch auch er musste beim Überqueren des Monte Cinto die Zähne zusammenbeißen. Denn die hohen Temperaturen waren für die Extremsportler eine große Herausforderung, die viele deutlich früher als erwartet an ihre körperliche Grenze brachte – bei 37 °C und dünner Luft war das zu erwarten. „Das Klima und die vielen Geröllfelder haben mir dabei und während des weiteren Tagesverlaufs sehr zu schaffen gemacht. Teilweise konnte ich über 10 km nicht laufen, da ich nicht mehr tief durchatmeten konnte”, bestätigte Hendrik die Tücken des Ultra Trail di Carsicas.
Beim Sonnenuntergang verspürte der LG Nordheide Athlet ein „Runner’s High“. Dadurch kämpfte er sich in der zweiten Nacht wieder zurück nach vorne. Für den Pattensener blieb die Uhr bei unglaublichen 25:38,58 Stunden stehen, als er die Ziellinie als 22. überquerte. „Für eine solche Leistung vermag es unglaublichen Biss und ein in die Wiege gelegtes Talent!“, lobte Vereinskamerad Tim Tomczak beeindruckt. Hendrik Spöring äußerte: „Mit der bisher gesammelten Erfahrung möchte ich die langen Strecken vom Start weg selbstbewusster angehen, um bei den nächsten Wettkämpfen weiter vorne zu landen.“ Als nächstes läuft der ursprüngliche Langstreckler Ultras in Frankreich und Südostasien, um sich auf die 100 Meilen im Sommer 2016 vorzubereiten. Wir gratulieren herzlich zu dieser außergewöhnlichen Leistung!
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