Jennifer Soetebier springt DM-Quali
Corona hat die Leichtathletik in Niedersachsen völlig lahmgelegt. Sportfeste, Meisterschaften und Bahnwettkämpfe wurden abgesagt. Nur sehr vereinzelt finden sogenannte Trainingswettkämpfe statt, an denen dann auch nur Athleten des ausrichtenden Vereins teilnehmen dürfen. Im Juni stehen Landes- und Deutsche Meisterschaften auf dem Plan, aber Vorbereitungswettkämpfe können nicht stattfinden bzw. werden nicht genehmigt.
Besonders schwierig wird das für die jungen Athleten, denen dadurch jegliche Wettkampfroutine fehlt. In Schleswig-Holstein ist es einfacher. Dort sind die Inzidenzen seit längerem auf dem Weg nach unten und es finden zunehmend kleinere Wettkämpfe statt. Natürlich mit Auflagen wie Schnelltest, Teilnehmerbeschränkung, Hygienekonzept, keine Zuschauer, Abstand etc. Da es am in Bredstedt nicht nur windig und kalt war, sondern auch reichlich Regen herabfiel, waren die Bedingungen und Umstände eher schlecht und auf gute Ergebnisse durfte man nicht hoffen. Und so kam es, wie es kommen musste. Auf regennasser Bahn fiel Merle Rummler (2007) gleich über die erste Hürde und verletzte sich leicht. Hanna Hecht (2007), die neben Merle lief, kam aus dem Rhythmus und beendete den Lauf als letzte Läuferin.
Dass man bei Wind, Kälte und Regen nicht wirklich schnell über die 100 m laufen kann, bewiesen dann auch Joshua Moran (2006) und Julius Hinrichs (2006) mit 13,09 s und 12,62 s. Zeiten. Beides zwar Bestzeiten, aber unter widrigsten Bedingungen erzielt und deutlich unter ihren Möglichkeiten. Der nachfolgende Weitsprungwettbewerb führte dann auch nur zur Erkenntnis, dass bei böigem Wind, der Anlauf zur Glücksache wird. Die Ergebnisse waren dann auch äußerst ernüchternd. Da kommt dann die Frage auf, warum man sich solche Wettkämpfe antut. Die Frage beantworten konnten dann Jennifer Soetebier (2002) und Tanja Hecht (1970). Tanja (Altersklasse W50) schied zwar in dem gemeinsam durchgeführten Wettbewerb mit einer übersprungenen Höhe von 1,35 m aus, stellte damit aber einen neuen Bezirksrekord in ihrer Altersklasse auf. Auch ihre 14,19 s über 100 m und 29,56 s über 200 m waren neue Bestleistungen. Diese Leistungen werden die Grundlage für die demnächst anstehenden Mehrkämpfe sein, bei denen Tanja dann noch den einen oder anderen weiteren Rekord aufstellen möchte.
In bestechender Form zeigte sich die Jennifer Soetebier. Trotz des monatelangen eintönigen Trainings bei Nässe und Kälte, das mehrmals in der Woche ausschließlich im Winsener Schützengehölz stattfand und gleichzeitigem Abiturstress konnte Jenny ihre Leistungsfähigkeit ausbauen. Ihre Bestleistung in Jahr 2020 betrug 1,71 m. In Bredstedt sprang sie gleich im ersten Wettkampf des Jahres auf regennasser Tartanbahn souverän mit noch einigen Zentimetern „Luft“ über der Latte über 1,71 m und qualifizierte sich damit für die Deutschen Jugendmeisterschaften. Wer bei diesen Bedingungen 1,71 m springt, kann noch wesentlich höher. Wir werden es sehen.
Zum Vergrößern auf das Bild klicken.