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Bezirksmeisterschaften im Mehrkampf in Bad Bevensen

Neuer Landesrekord durch Tanja Hecht im Siebenkampf

Nach vielen Jahren der Abstinenz wagte sich Tanja Hecht (W50) noch einmal an einen Siebenkampf. Und das aus gutem Grund. Tochter Hanna (W14) trat zu ihrem ersten Siebenkampf überhaupt an. Was für ein Erlebnis. Mutter und Tochter traten zeitgleich im gleichen Stadion im gleichen Wettbewerb an. Und fast hätte es auch ein richtiges Happy End gegeben: Mit einem unglücklichen Hürdenlauf brachte sich Hanna letztendlich selbst um den Sieg, den sie Leni Goldenstein (W14) vom MTV Rottorf überlassen musste. Leni erreichte mit einem ausgeglichenen Siebenkampf schließlich 2917 Punkte und lag damit knapp vor Hanna, die 2872 Punkte erzielte und leider nicht wirklich ihren besten Tag erwischte.
Den Vierkampf am Vortag beendete Anna-Lena Badjinga (W14) (LG Nordheide) mit 1733 Punkten und gewann damit in ihrer jungen Karriere zum ersten Mal einen Mehrkampf gegen durchaus starke Konkurrenz. Hanna Hecht wurde dort 2. mit 1700 Punkten, Leni Goldenstein 3. mit 1688 Punkten und Merle Rummler (LG Nordheide) 4. mit 1659 Punkten. Dass das zunehmende Alter die körperliche Leistungsfähigkeit oft sehr drastisch und unnachgiebig reduziert, wissen vor allem die Leichtathleten. Die Uhr und das Maßband zeigen einem brutal die Grenzen. Und wer schon einmal einen Siebenkampf (Hürdensprint, Hochsprung, Kugelstoßen, 200 m, Weitsprung, Speerwerfen und 800 m) durchgestanden hat, weiß, welche Strapazen - gerade bei den derzeit herrschenden hohen Temperaturen - zu überstehen sind.
 
Tanja, die seit knapp einem überwiegend den 100 und 200 m-Sprint trainiert, wusste genau, worauf sie sich einlässt, ist sie doch in mehreren Altersklassen Hamburger Rekordhalterin im Mehrkampf. Seit einigen Jahren startet Tanja aber nicht mehr für den Hamburger Verband, sondern für die LG Nordheide, die dem Niedersächsischen Leichtathletik-Verband angehört. Der bestehende Landesrekord der W50 mit 4608 Punkten hielt Silvia Braunisch vom LGG Ganderkesee und wurde 2010 in Zeven aufgestellt. Für Tanja durchaus machbar, wenn denn nichts schiefläuft und der Körper durchhält. Ein Siebenkampf beginnt mit dem Hürdensprint - eine Schlüsseldisziplin im Mehrkampf. Mit 15,11 s lief Tanja nicht nur eine exzellente Zeit, sondern sie platzierte sich damit auch in der Spitzengruppe der deutschen W50-Athletinnen. Beim Hochsprung verfehlte sie ihren eigenen Bezirksrekord nur knapp und musste sich mit guten 1,32 m zufriedengeben. Dann Bestleistungen im Kugelstoßen mit 9,81 m und über 200 m mit 28,95 s. Mit dieser Zeit belegt sie in der noch jungen Saison vorerst den 1. Platz in der deutschen Bestenliste. Das war der erste Tag.
 
Nach einem heißen Bad, ausgiebiger Massage und anschließendem Tapen der geschundenen Adduktoren ging es schließlich in den 2. Tag. Der begann allerdings ein wenig enttäuschend. Nur 3,87 m im Weitsprung. Es folgte aber eine neue Bestleistung im Speerwurf mit 22,41, was den Patzer wieder etwas ausglich. Die 2:49,64 min im abschließenden 800 m-Lauf waren dann ordentlich, und wenn man die erbarmungslose Hitze berücksichtigt, schon mehr als ordentlich. Nach dem Lauf die Füße dann in den bereitgestellten Eimer mit Eiswasser und ordentlich abkühlen. Das tat richtig gut. Im Endergebnis erbrachten die Einzeldisziplinen schließlich 4673 Punkte. Fast alles richtig gemacht und den Landesrekord um 64 Punkte verbessert!
 
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