Landesrekord für Tanja Hecht
Für Tanja Hecht (W50) sollte es der letzte große Wettkampf in diesem Jahr sein, einem Jahr, das ihr bisher erfolgreichstes Leichtathletikjahr überhaupt ist. In Hameln standen die Landesmeisterschaften im Fünfkampf der Senioren auf dem Programm. Den letzten Fünfkampf in ihrer langen Karriere bestritt Tanja im Jahre 2014. Damals konnte sie 3400 Punkte erzielen.
Diesmal sollten es etwas mehr sein, denn das Ziel war, den bestehenden Landesrekord von Sylvia Braunisch (Ganderkesee) von 3561 Punkten, aufgestellt im Jahre 2010, zu überbieten. Mit etwas Rückenproblemen angereist, begann Tanja das Aufwärmprogramm mit minutenlangen speziellen Rückenübungen. Dies schien zu helfen, denn die 14,02 s über 100 m - der ersten Disziplin - waren mehr als ordentlich. Nur bei der DM war Tanja mit 13,94 s noch schneller. Der nachfolgende Hochsprung lief dann mit 1,31 m recht ordentlich, obwohl Tanja bei den Versuchen über 1,35 m die Latte jeweils nur leicht touchierte, die dann eine Weile auf der Auflage auf und ab hüpfte, aber schließlich doch herunterfiel.
Das nachfolgende Kugelstoßen beendete Tanja standesgemäß mit 9,64 m. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie 29 Punkte mehr auf dem Konto als Sylvia Braunisch bei ihrem Landesrekord. Die Entscheidung sollte im Weitsprung fallen. Bei Sylvia Braunisch waren es seinerzeit 4,14 m. Tanja dagegen hatte in diesem Jahr nur 4,04 m stehen. Die große Frage war: Hält der Rücken? Denn die Schmerzen in der Rückenpartie hatte sich Tanja zwei Tage zuvor eben genau beim Weitsprungtraining zugezogen. Aber schon im ersten Versuch schaffte Tanja, obwohl sie den Balken nicht optimal traf, 4,16 m und, noch besser, der Rücken zickte nicht herum. Beim 2. Versuch traf sie dann genau den Balken. Das brachte dann noch einmal eine Verbesserung auf 4,25 m.
Damit war der neue Landesrekord nur noch reine Formsache, wie auch der Stadionsprecher zu Beginn des abschließenden 800 m-Laufs bei der Ansage anmerkte. Tanja begann die ersten 400 m leicht verhalten, war aber voll auf Kurs. Nach ca. 600 m zog Tanja dann einen langen Schlussspurt an, den sie bis ins Ziel durchhielt. Lohn für die Quälerei war dann eine Zeit von 2:46,63 min. Bestleistung in diesem Jahr und ein neuer Landesrekord mit 3685 Punkten! Damit verbesserte Tanja den alten Landesrekord um 124 Punkte.
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